02. Juni 2025

Bauernzeitung berichtet über qualvolle Kälbertransporte

Der Strukturwandel in der deutschen Milchviehhaltung führt dazu, dass jährlich Hunderttausende männliche Kälber aus Deutschland in andere EU- und Drittländer exportiert werden – oft unter tierschutzwidrigen Bedingungen. Lange Transporte, teils bis zu 70 Stunden, schwächen die Tiere und gefährden ihre Gesundheit massiv. Der Autor Prof. Dr. Wilfried Brade vom Norddeutschen Tierzuchtberatungsbüro "Bauernzeitung" beruft sich bei diesen Zahlen unter anderem auf unsere Angaben.  

Eine Lösung sieht der Autor des Artikels in der regionalen Rosé-Kälbermast. Sie führe zu kurzen Transportwegen, besserer Tiergesundheit und einer wirtschaftlichen Perspektive für Betriebe. Bei dieser Methode werden die überzähligen Kälber aus der Milchindustrie in rund sechs Monaten vorwiegend mit Maissilage, Kraftfutter und Stroh gemästet. "Gerade in Ostdeutschland, wo viele Milchviehställe leer stehen, bietet dieses Modell großes Potenzial", so der Autor. 

Der Autor betont: Es braucht eine nationale Nutztierstrategie, die männliche Kälber nicht länger als „Abfallprodukt“ betrachtet. Die Beispiele aus der Schweiz und Dänemark würden zeigen, dass eine tierfreundliche Kälbermast möglich und wirtschaftlich tragfähig sei – sofern der politische Wille das ist.