28. Oktober 2025

Einsatz an der türkischen Grenze – Fortschritte dank unserer Arbeit

Während unseres Einsatzes überprüften wir den Transporter eines rumänischen Unternehmens.

Unsere Projektleiterinnen Tea Dronjic (2. v. l.) und Magda Romanska (2. v. r.) haben die zuständigen türkischen Grenzveterinäre getroffen und mit ihnen über die aktuellen Herausforderungen gesprochen.

Die Trennwand im Lkw war zu hoch angebracht und die Tiere könnten sich verletzen. Der Fahrer ging jedoch nicht auf unseren Hinweis ein.

Unser Team ist an die türkisch-bulgarische Grenze gereist, um zu prüfen, ob es dort nach wie vor Probleme mit Tiertransporten gibt. Wir haben uns auch mit Grenzveterinären getroffen, um von ihnen mehr zur Situation vor Ort zu erfahren. Weil es letztes Jahr zu mehreren schlimmen Zwischenfällen mit wochenlanger Wartezeit gekommen ist, war die erneute Kontrolle besonders wichtig. 

Erfreulicherweise ist die Zahl der Transporte in die Türkei inzwischen deutlich gesunken. Von über 3000 Transporten im Jahr 2024 ging ihre Zahl auf nur noch 138 bis September 2025 zurück. Dieser enorme Rückgang ist zumindest teilweise eine direkter Erfolg unserer Arbeit. Das haben wir von den Grenztierärzten erfahren, mit denen wir dank einer Genehmigung des Bürgermeisters von Edirne ein interessantes Gespräch führen durfen. 

Die Tierärzte erklärten uns, dass ein Teil des Rückgangs auf das Importverbot für tragende Färsen zurückzuführen ist. Dieses wurde eingeführt, nachdem wir vergangenes Jahr mit unserer Partnerorganisaton "Animals' Angels" und dem deutschen Filmemacher Manfred Karremann den Fall der 69 trächtigen Färsen öffentlich gemacht haben. Die deutschen Zuchtrinder mussten im Herbst 2024 auf qualvolle Weise sterben, nachdem ihre Einreise wegen eines Blauzungenfalls in ihrem Herkunftsbundesland verweigert wurde. 

Bereits seit Januar 2025 ist die neue Regel in Kraft. Sie besagt, dass Zuchtrinder nicht tragend und nur im Alter zwischen vier und zwölf Monaten über die Grenze transportiert werden dürfen. Diese Maßnahme zeigt, dass der öffentliche Druck und unsere kontinuierliche Arbeit Wirkung zeigen. Dennoch bleibt viel zu tun – damit Tiertransporte an Europas Grenzen eines Tages nicht mehr mit Leid und Unsicherheit verbunden sind.

Als weiteren Grund für den Rückgang der Grenzübertritte lebender Tiere aus der EU nannten die Tierärzte die Ausbreitung von Tierseuchen in Europa. Zudem gab uns der Leiter der amtlichen Tierärztinnen und Tierärzte weitere wertvolle Einblicke in die aktuellen Abläufe vor Ort, bestehende Probleme und mögliche Lösungsansätze, um Tragödien wie jene vom vergangenen Jahr künftig zu verhindern.

Tiere müssen ausgeladen werden

Während unseres Aufenthalts beobachteten und überprüften wir zudem einen Transporter eines rumänischen Unternehmens. Laut Fahrer wurde der Lkw mit Tieren aus Lettland zwei Tage lang an der Grenze festgehalten – wegen steuerrechtlicher Probleme. Die Tiere wurden in dieser Zeit ausgeladen, erhielten Futter, Wasser und der Lkw wurde frisch eingestreut. Die Tiere wirkten gesund und hatten ausreichend Platz, um sich hinzulegen.

Am Fahrzeug deckten wir einen technischen Mangel auf: Eine Trennwand war zu hoch angebracht. Das stellt ein Verletzungsrisiko für Tiere dar, weil sie sich darunter einklemmen könnten. Wir haben den Fahrer über diesem Missstand informiert. Nachdem er den Wassertank aufgefüllt hat, setzte er seine Fahrt allerdings fort, ohne auf unser Anliegen einzugehen.

Unsere Beobachtungen zeigen: Trotz kleiner Fortschritte bleibt das Leid der Tiere Realität – und echte Verbesserungen erfordern gemeinsame Anstrengungen von EU und Türkei.