28. Juni 2023

Tiertransportkontrollen in Polen mit der polnischen Behörde für Schwerlastverkehr (ITD)

Lokaler polnischer Transport von „Mast“hähnchen.

Ausgediente litauische „Lege“hennen werden zur Schlachtung nach Polen transportiert.

Lettische Ferkel werden ohne Futter und nicht ausreichender Einstreu zur Mast nach Polen transportiert.

Überfüllter Schweinetransport von Litauen nach Polen.

Im Juni kooperiert unser Team erneut mit der polnischen Behörde für Schwerlastverkehr (ITD). Dieses Mal sind wir im Nordosten von Polen im Einsatz. Während unseres dreitägigen Einsatz mit der ITD Bialystok kontrollieren wir sieben Tiertransporter mit Schweinen, Ferkeln, Bullen, „Lege“hennen und „Mast“hähnchen. Leider stellen wir erneut fest, dass die meisten Transporte gegen die EU-Tierschutztransportverordnung verstossen.

Die drei Lastwagen mit Schweinen an Bord sind überladen. Da die weitere Transportzeit nicht lange ist, beschliessen die Inspektoren der ITD, den Transporter weiterfahren zu lassen, anstatt die Schweine umzuladen. Das würde die Transportdauer für die Schweine verlängern und den Tieren zusätzliche Leiden verursachen. Anders steht es um den Lkw, der französische Bullen von Litauen nach Österreich transportiert. Hier werden einige Tiere wegen Überladung und der noch langen Weiterfahrt auf einen zweiten Lkw umgeladen. Zudem mangelt es an zusätzlichem Futter für die weitere Strecke.

Beim Ferkeltransport von Litauen nach Polen stellen wir ebenfalls fest, dass kein Futter mitgeführt wird. Darüber hinaus ist die Einstreu unzureichend und die Tiere liegen auf schmutzigen und rutschigen Böden.

Der letzte Lkw, den wir inspizieren, ist derjenige, der ausgediente „Lege“hennen von Litauen nach Polen transportiert. Der Anblick im Transporter ist schockierend. Die Tiere sind in einem schlechten Zustand. Sie haben kahle Stellen am Körper. Viele Federn fehlen. Sie können nicht in einer natürlichen Position stehen. Wir haben bereits einige tote Tiere entdeckt. Das ist bei Geflügeltransporten häufig der Fall. Bei fast jedem Transport werden tote Tiere gefunden. Hühner haben vor fast allen Geräuschen Angst.  Wahrscheinlich ist der Transport ihr erster Kontakt zur Aussenwelt. Ihr Leben war zuvor auf einen künstlich beleuchteten Stall beschränkt. 
Die derzeitigen Transportvorschriften schützen diese empfindlichen Tiere nicht ausreichend. Wir werden uns weiter für einen schärferen Tierschutz einsetzen. 

Die ITD-Inspektoren beginnen mit dem Verfahren zur Verhängung von Geldstrafen gegen die Tiertransporteure wegen Verstössen gegen die EU-Tierschutztransportverordnung. Unser Team sendet Beschwerden an die zuständigen Behörden, die diese Transporte genehmigten.