08. Juli 2022

3.071 Stimmen gegen Qualhormon PMSG an isländisches Ministerium übergeben

3.071 Personen haben unsere Petition „Island: Schluss mit dem Blutgeschäft“ unterzeichnet. Diese Stimmen haben wir an das isländische Landwirtschaftsministerium übergeben. Der öffentliche Druck auf Entscheider*innen hat maßgeblichen Einfluss darauf, was künftig mit den Blutstuten passiert.

Neue Verordnung für Blutfarmen in Island geplant
Kurz nachdem wir die Petitions-Unterschriften übergeben hatten, beschloss das isländische Landwirtschaftsministerium, eine neue Verordnung für die Haltung von Blutstuten und die Blutentnahme zu erlassen.

Anlass für die neue Verordnung ist der Ergebnisbericht einer Arbeitsgruppe, die von der Landwirtschaftsministerin eingesetzt wurde. Gegründet wurde sie als Reaktion auf unsere Filmveröffentlichung Island – Land der 5.000 Blutstuten“. Unsere Recherchen haben in Island und weiteren Ländern Bestürzung ausgelöst. Die Arbeitsgruppe überprüfte u. a. die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Überwachung der Blutentnahmen. Im Bericht wird die gängige Praxis als kontrovers bezeichnet und der Rechtsrahmen als vage.

Die neue Verordnung soll für drei Jahre gelten. Vorgesehen sind u. a. diese Änderungen:

  • Blutfarmen benötigen zukünftig eine Lizenz, um Blutstuten halten und ihr Blut verkaufen zu können.
  • Es soll u. a. detailliertere Bestimmungen über die Überwachung der Pferdegesundheit, die Arbeitsmethoden der Blutentnahme und der internen und externen Überwachung geben.
  • Produktionsanreize, die den Tierschutz gefährden könnten, sollen verboten werden.

PMSG-Verbot nicht in Planung – wir bleiben hartnäckig.

Ein Verbot auf Grundlage geltender Tierschutzvorschriften, wie wir es vorschlagen, hält die Arbeitsgruppe derzeit für ausgeschlossen. Ein Verbot aus Imagegründen ist jedoch denkbar, denn Islands Tourismusbranche setzt aufs Islandpferd. Es gibt ein großes Interesse, diesen Imageverlust durch Pferdequälerei zu vermeiden.

Wir fordern mehr als verbesserte Rahmenbedingungen. Wir setzen uns weiter für ein Verbot der PMSG-Gewinnung ein. Wir sind der Meinung, dass das Blutgeschäft aufgrund der großen Anzahl an Blutfarmen und Stuten nicht kontrollierbar ist. Außerdem ist es schlicht unmöglich, halbwilden Pferden stress- und gewaltfrei Blut zu entnehmen.