09. Februar 2020

Argentina | Venado Tuerto, Provinz Santa Fe | Pferde-Sammelstelle

Stacheldraht kann solch schwere Verletzungen verursachen.

Das Bein ist extrem geschwollen und die Stute kann es nicht belasten.

Aufgrund unterlassener Behandlung wurden der Stute starke Schmerzen zugefügt.

Es gibt in Argentinien mehrere hundert Sammelstellen. Die meisten sind den europäischen Auditoren nicht bekannt. Die argentinischen Behörden wählen die Sammelstellen für die Audits aus. In der Regel sind das Vorzeigebetriebe. Deshalb fahren wir zu Sammelstellen, die vor Kontrollen versteckt werden. 

Heute kontrollieren wir eine Sammelstelle ausserhalb der Kleinstadt Venado Tuerto. Im Dezember 2018 haben wir hier stark vernachlässigte Pferde sowie tote Tiere aufgefunden. Nichts hat sich seither verändert. Der Schatten von Bäumen ist ungenügend für die Anzahl Pferde. Die Stacheldraht-Umzäunung birgt ein hohes Verletzungsrisiko. Wir sehen mehrere stark lahmende und verletzte Pferde, die offensichtlich nicht behandelt wurden.

Eine abgemagerte Albino-Stute steht etwas abseits der Gruppe. Als wir uns ihr nähern, um ihren Zustand zu überprüfen, sehen wir, dass ihr rechtes Hinterbein schwer verletzt ist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Verletzung durch Stacheldraht verursacht wurde. Rund um das Fesselgelenk sind mehrere tiefe Wunden. Blut und Wundflüssigkeit tropfen vom Huf. Wir sehen Fliegeneier und es muss davon ausgegangen werden, dass die Wunde bereits mit Maden befallen ist. Das Bein ist stark angeschwollen und die Stute steht auf drei Beinen. Sie müsste dringend medizinisch versorgt werden und falls die Verletzung nicht behandelt werden kann, müsste die Stute von ihren Qualen erlöst werden.