22. Juni 2017

Argentinien | Buenos Aires | Schlachthof Lamar

Unser Team erreicht den Schlachthof Lamar am frühen Morgen. Die Pferche sind überfüllt mit Pferden. Ein Arbeiter spritzt sie mit einem Wasserschlauch ab, auch ins Gesicht. Der Boden der Pferche ist feucht und wird zunehmend glitschig. Die Behandlung der Pferde ist unprofessionell und grob. Beim Eingang des Treibgangs befinden sich ein oder zwei Arbeiter, die mit Fahnen und Stöcken auf die Pferde einschlagen. Die meisten Pferde sind verängstigt und sträuben sich, das Gebäude zu betreten, worauf sie aufs heftigste geschlagen werden. Wir beobachten die Tiere in den Pferchen und stellen fest, dass einige extrem abgemagert, verletzt oder lahm sind. Ein Schimmel weist eine blutende Verletzung an der Stirn auf, vermutlich rührt sie vom Transport her. In Argentinien werden Rindertransporter genutzt, um Pferde zu befördern. Ihre Falltüren sind zu niedrig und Pferde ziehen sich dadurch leicht Kopfverletzungen zu.

Wie bereits in den Jahren zuvor, gibt es in den grösseren Gehegen keinen Witterungsschutz. Noch immer werden schwerverletzte und leidende Tiere weder tierärztlich versorgt noch notgetötet. Gemäss Artikel 3 der Verordnung (EG) Nr. 1099/2009, deren Bestimmungen auch in Drittländern gelten, wenn sie Fleisch in die EU exportieren, soll den Tieren bei der Schlachtung und der damit verbundenen Vorgänge jeglicher vermeidbare Schmerz, Aufregung oder Leid erspart werden.