15. April 2015

Argentinien | Gualeguay | Schlachthof Entre Rios | Pferdefleischimport

Mehrere Pferde rutschen auf dem glatten Betonboden aus und stürzen zu Boden.

Ein paar Paddocks haben einen zerschlissenen Witterungsschutz, die anderen gar keinen.

Eine weisse Stute, vermutlich trächtig, steht neben einem dünnen Pferd mit verletztem Bein.

Wir kommen um 7.15 Uhr beim Pferdeschlachthof in Entre Rios an, den wir bereits letzte Woche besucht haben. Es ist noch stockdunkel. In den Pferchen nahe beim Gebäude befinden sich mehrere Pferdegruppen. Die Pferche sind überfüllt und es ist deshalb nicht verwunderlich, dass die Pferde sich aggressiv verhalten und einander beissen. Als es langsam hell wird, beginnt ein Arbeiter, eine Gruppe Pferde für die Schlachtung zusammenzutreiben. Er verwendet dafür einen langen Stock mit einer Fahne, mit dem er sie wiederholt schlägt. Der glatte Betonboden ist extrem rutschig. Mindestens sechs Pferde stürzen, als sie zum Ausgang des Pferches gehetzt werden und dort zusammenstossen.


Hinter dem Schlachthofgebäude befinden sich ca. 60 bis 80 Pferde in grösseren Paddocks. Wieder sehen wir Pferde in einem Paddock ohne Futter und Unterstand. Mehrere hungrige Tiere suchen den erdigen Boden nach etwas Essbarem ab. In ein paar wenigen Paddocks gibt es einen zerschlissenen Unterstand, die meisten jedoch bieten gar keinen Witterungsschutz. Mehrere Pferde sind dünn mit hervorstehenden Rippen. Wir entdecken einen stark abgemagerten Fuchs, der hinter einer Pferdegruppe steht. Seine Wirbelsäule und Hüfthöcker stechen deutlich unter dem Fell hervor. Ein anderes Pferd mit einer grossen offenen Wunde am Hinterbein steht neben einer weissen Stute, die einen dicken Bauch hat und trächtig zu sein scheint. Viele Pferde haben Schürfwunden an Körper und Kopf, welche vermutlich vom Transport in ungeeigneten Fahrzeugen stammen.