Argentinien | Gualeguay | Schlachthof Entre Rios | Pferdefleischimport
Als wir um 7.50 Uhr beim Schlachthof Entre Rios ankommen, sind die Pferche im überdachten Bereich und die grossen Paddocks hinter dem Betrieb leer. Bei unserem Besuch letztes Jahr haben wir in den Paddocks einige Unterstände mit grösstenteils abgerissenen Stoffdächern gesehen. Diese heruntergekommenen Unterstände sind jetzt alle weg und auf den grossen Paddocks gibt es überhaupt keinen Witterungsschutz mehr.
Um 10.30 Uhr liefert ein LKW Pferde an. In Argentinien sind Tiertransportfahrzeuge für Rinder konzipiert und für den Transport von Pferden völlig ungeeignet. Sie werden nicht in Einzelständen transportiert, wie in der EU für Langstreckentransporte vorgeschrieben, und Rangkämpfe während des Transports führen zu Stress, Verletzungen oder Tod. Die Pferde werden kurz nach der Ankunft entladen. Ein Arbeiter klettert auf den LKW und treibt die Pferde von oben, was die Fluchttiere verängstigt. Nach der Entladung werden die Pferde zum Gebäude hinüber getrieben, zur sofortigen Schlachtung.
Letztes Jahr haben wir hinter dem Schlachthof eine Grube mit Pferdekadavern entdeckt. Daran hat sich nicht viel geändert, ausser dass das Gelände grösser geworden ist, auf dem wir jetzt Pferdekadaver, Knochen, Beine und Organe finden. Ein Informant erzählt uns, dass oft Pferde auf den Transporten sterben und hier entsorgt werden. Er berichtet, dass bei sehr heissem Wetter, in der Regel zwei bis vier tote Pferde auf jedem LKW aufgefunden werden. Sie brechen auf den langen Transporten erschöpft zusammen und werden von den anderen Pferden zu Tode getrampelt. Unser Informant sagt, dass Anwohner hierher kommen, wenn Pferde abgeladen werden, um sich aus den toten Tieren Fleisch herauszuschneiden. Die Leute seien arm.