Argentinien | Mercedes | Schlachthof Lamar | Pferdefleischimport
Als wir um 17.00 Uhr beim Schlachthof Lamar ankommen, werden im überdachten Bereich soeben Pferde mit Wasser abgespritzt. Der Mitarbeiter spritzt die Pferde viel häufiger ins Gesicht als der andere, den wir letztes Mal beobachtet haben. Die Pferde sind sehr nervös, einige gar verängstigt. In den kleinen und überfüllten Pferchen gibt es viel Bewegung, Unruhe und Aggressionen unter den Pferden. Wir entdecken ein Pferd mit einer blutenden Kopfverletzung, die es sich vermutlich während des Transports zugezogen hat. Ein Wallach wird von seiner Gruppe getrennt und in einen anderen Pferch getrieben. Ein anderes Pferd aus seiner Gruppe versucht ihm zu folgen und wird auf den Kopf geschlagen. In einem Pferch entdecken wir zwei Pferde ohne Schlacht-Ohrmarken. Wir fragen uns, ob es sich um gestohlene Pferde handelt, was auch die fehlende Ohrmarke erklären würde. Jedoch gilt zu erwähnen, dass viele gestohlene Pferde auch mit Ohrmarken und gefälschten Begleitpapieren versehen in die Schlachthöfe gelangen.
Eine Pferdegruppe wird aus einem Pferch in einen anderen getrieben, wo sie mit einer anderen Gruppe durcheinandergewürfelt wird. Es gibt noch zahlreiche leere Pferche im überdachten Bereich, es wäre also nicht nötig, die Pferde so eng zusammenzustellen. Umgruppieren ist für Pferde immer mit Stress verbunden. Es dauert nicht lange, bis die Tiere anfangen einander zu beissen. Später beobachten wir, dass noch weitere Pferde umgruppiert werden.