Argentinien | Río Cuarto, Provinz Córdoba | Schlachthof Land L
Als wir am Freitagmorgen beim Schlachthof Land L ankommen, regnet es heftig und es wird bis am Montag regnen. Die Pferde stehen dicht gedrängt im Freien, triefend nass. In einigen Pferchen gibt es Unterstände, aber diese sind viel zu klein für die Anzahl Pferde. An wenigen Stellen sehen wir Heu im Matsch liegen, es müsste laut neuem argentinischen Gesetz in Raufen sein, damit es nicht durch Kot und Urin kontaminiert wird. Wir beobachten die Futtersituation drei Tage lang. Am Sonntagmorgen liegen nur noch Futterreste im Matsch. Bei Land L, wie bei Lamar, sehen wir Pferde ohne Ohrmarken und solche mit Verletzungen, die dringend medizinisch versorgt werden müssten.
Nachts beobachten wir die Anlieferung von Pferden. Es sind Rindertransporter ohne Rampe. Auf mehreren Transportern liegen Pferde, die nicht mehr aufstehen können. Mit Ketten werden sie von der Ladefläche gezogen. Die Pferde sind schwer verletzt, sie bluten, haben offene Wunden. Sie bleiben die ganze Nacht im Entladebereich liegen. Schlägt ihr Herz am nächsten Tag noch, werden sie geschlachtet, sind sie gestorben, werden sie in einer Grube hinter dem Schlachthof entsorgt.
Ehemalige Mitarbeiter bestätigen übereinstimmend, dass hochträchtige Stuten geschlachtet würden. Werden die Fohlen vor der Schlachtung geboren, dann würden ihre Mütter trotzdem geschlachtet und die Fohlen sich selbst überlassen werden. Die meisten Fohlen überleben nicht und würden in der Grube vergraben.