06. Februar 2020

Argentinien | Santiago Temple, Provinz Córdoba | Sammelstelle von Arroyo

Kein Witterungsschutz, kein Futter für diese Pferde.

Ein verletztes Pferd steht auf drei Beinen neben einem Kadaver, der im Pferch verwest.

Leidende Pferde werden sich selbst überlassen.

Schwere offene Wunde, die mit Fliegen, Eiern und Maden befallen ist.

Wir fahren zur Sammelstelle in Santiago Temple. Sie ist riesig und weitläufig. Hier waren wir schon mehrmals. Das, was wir sehen, ist immer dasselbe. Markenzeichen der Sammelstelle ist ein monströser Kadaverhaufen mit hunderten toten Pferden.

Es hat kurz zuvor gestürmt. Umgeknickte Bäume und abgerissene Äste liegen herum. Die Pferche und Futterplätze sind matschig. Spätestens jetzt sickert die Leichenflüssigkeit in Boden und Grundwasser. Auf diesem verseuchten Boden werden die Heuballen abgestellt. Direkt neben einem Heuballen liegt ein weiterer Kadaver. Schon länger, Rippen ragen hervor. Dahinter ein Pferd auf drei Beinen. Sein rechtes Hinterbein ist am Fesselgelenk nach hinten geknickt. Nicht weit entfernt davon steht ein Fuchs mit einer offenen, unbehandelten Wunde am Hinterbein. Eine Pferdegruppe bleibt mehrere Tage lang ohne Futter. Die Pferde sind schon sehr stark abgemagert.

Nur 100 Meter vom Kadaverhaufen entfernt finden wir zwei Pferde in erbärmlichem Zustand. Ein kleiner Falbe, bis auf die Knochen abgemagert, und ein Brauner mit schwerer Hufverletzung. Ein Teil des Hufes ist weggefault, die Wunde ist voller Fliegen und Maden. Das Pferd leckt die Wunde, ein Zeichen von Schmerzen. Es ist eine Frage der Zeit, bis diese beiden als Kadaver auf dem Haufen landen oder auf einem Transporter zum Schlachthof. 

Gemeinsam mit unserer argentinischen Partnerorganisation «Santuario Equidad» haben wir bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eine Anzeige wegen Tierquälerei eingereicht.