04. März 2020

Australien | Caboolture, Queensland | Pferdeschlachthof Meramist

Stromschläge in den Anus sind Routine (Bild: vertrauliche Quelle).

Ein Pferd wird per Seilwinde in die Betäubungsbox gezogen (Bild: vertrauliche Quelle).

Nach einem Fehlschuss in den Kopf hat dieses Pferd unsägliche Schmerzen und tritt wild um sich (Bild: vertrauliche Quelle).

Ein Arbeiter schneidet die Nüstern ab, noch bevor das Pferd tot ist (Bild: vertrauliche Quelle).

Ein Pferd im Treibgang mit einer tiefen, unbehandelten Wunde (Bild: vertrauliche Quelle).

Heute treffen wir einen Informanten, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben muss. Er zeigt uns Aufnahmen einer verdeckten Recherche im Schlachthof Meramist. Verstecke Kameras haben die Aktivitäten in diesem EU-zugelassenen Schlachthof an 22 willkürlich gewählten Schlachttagen aufgenommen über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg. Bis zu acht Kameras dokumentierten die Aktivitäten in den Pferchen, den Treibgängen, in der Betäubungsbox und dem Schlachtraum.

Die verdeckten Aufnahmen zeigen den brutalen Umgang der Schlachthofmitarbeiter mit den Pferden. Die Arbeiter schlagen und treten die Pferde, schreien sie an und setzen systematisch Stromschläge ein, auch am Anus, um sie vorwärts zu treiben. Von der Betäubungsbox aus können die Pferde bereits den Schlachtraum sehen. Das verschlimmert ihre Angst noch mehr. Pferde, die im Treibgang stürzen, werden mit einer Seilwinde in die Betäubungsbox gezogen, anstatt sie an Ort und Stelle notzutöten. Manche Pferde werden minutenlang durch Fehlbetäubungen und wiederholtes Nachschiessen gequält. Die versteckten Kameras dokumentierten, wie die Tiere bis zu fünf Mal mit dem Bolzenschussgerät fehlbetäubt werden. Es steht kein geladenes Ersatzgerät zur Verfügung und bei unzureichender Betäubung muss das Bolzenschussgerät erst wieder nachgeladen werden. Dadurch werden die Qualen der Pferde unnötig in die Länge gezogen. Der Betäubungserfolg wird nicht - wie vorgeschrieben - regelmässig überprüft und einige Pferde sind noch bei Bewusstsein, wenn sie zum Entbluten aufgehängt werden. Zudem erfolgen bereits erste Schnitte am Pferdekopf kurz nach dem Entblutestich. Zu diesem Zeitpunkt sind die Pferde noch nicht tot. Sie sterben erst durch das Herz-Kreislaufversagen infolge des Blutverlustes. Die dokumentierten Zustände im Schlachthof Meramist sind keine Einzelfälle, sondern systematische Quälerei.

Rennpferde können dank ihrer Brandzeichen erkannt werden. Mindestens 56.6 % der geschlachteten Pferde waren Galopper oder Traber. Die Auswertung der Filmaufnahmen lässt darauf schliessen, dass allein in Meramist jährlich ca. 5'000 Rennpferde für den Export geschlachtet werden.