30. März 2017

Bulgarien | Svilengrad | Rinderexporte in die Türkei

Parkplatz Svilengrad – hier stehen nur Tiertransporter in der prallen Sonne.

Tragende Färsen aus Deutschland auf einem Tiertransporter an der türkischen Grenze.

Jeden Tag fahren 20 bis 30 Tiertransporter durch Bulgarien mit dem Ziel Türkei. Die meisten Tiere müssten in einer Versorgungsstation für 24 Stunden entladen und versorgt werden (Reg. (EC)1/2005). Die bulgarischen Behörden haben jedoch den Versorgungsstall Royal Haskovo geschlossen. Wir wissen nicht warum. Im Moment nimmt nur ein neu geöffneter Versorgungsstall in Svilengrad Tiere zur Versorgung an. Die Kapazitäten reichen jedoch nur für Tiere von max. acht Transportern. Gemeinsam mit Eyes on Animals zählen wir auf dem Parkplatz der Versorgungstation 20 Tiertransporter, einige haben abgeladen, die anderen nicht. Dort sind die Tiere auf den Transportern geblieben. Die Pferche innerhalb der Versorgungsstation sind überfüllt. Die Tiere haben keinen Platz, um sich hinzulegen, manche haben gar weniger Platz als auf den Transportern. Es ist so eng in den Pferchen, dass nicht alle Tiere an die Tränken kommen. Manche Transporter mit Tieren stehen 20 Stunden auf dem Parkplatz, bis sie endlich die Erlaubnis zur Notentladung in Royal Haskovo bekommen.

Die Bedingungen, unter denen die Tiere im Versorgungsstall Svilengrad untergebracht sind, verstossen gegen die EU-Bestimmungen (Council Regulation 1255/97). 

Wir bekommen die Information, dass die Kapazitäten des Versorgungsstalles erweitert werden sollen. Ein Beweis dafür liegt uns aber noch nicht vor.

Nach diesen unglaublichen Strapazen vor der Grenze müssen die Tiere nach Grenzübertritt in die Türkei nochmals 14 Stunden Transportzeit bzw. 1’270 Kilometer  überstehen.