Einsatz in Uruguay: PMSG-Produktion auf der Blutfarm Biomega
Während eines Folgeeinsatzes in Uruguay beobachten wir die Blutfarm Biomega an zwei Tagen. Dort finden immer noch Blutentnahmen von trächtigen Stuten statt, um das Fruchtbarkeitshormon PMSG zu produzieren. Wir nehmen uns die unübersichtlichen Weiden vor, wo die sogenannten «Blutstuten» stehen. Es ist sehr heiss und die kleinen Büsche bieten nicht ausreichend Schatten für die Pferde. Das kurze, trockene Gras genügt den Bedürfnissen der Pferde nicht, da es nicht nährstoffreich ist. Zusätzliches Futter wie Heu oder Mineralien gibt es nicht. Die Wasserquellen sind schmutzige Teiche.
Erneut fallen uns Pferde in schlechtem Zustand auf. Die überlangen Hufe und das struppige Fell zeigen, dass die Pferde vernachlässigt wurden. Viele Stuten sind dünn bis stark abgemagert. Gemäss dem gesetzlich bindenden uruguayischen Tierschutzhandbuch dürfte diesen Stuten kein Blut mehr entnommen werden. Einige sind gar kachektisch, also krankhaft abgemagert. Die Blutfarmer wollen jedoch möglichst hohe Gewinne erzielen und nehmen trotzdem ihr Blut ab. Für tierärztliche Versorgung wird kein Geld ausgegeben. Wir entdecken zwei schwerverletzte Pferde, die dringend behandelt werden müssten oder, falls erforderlich, notgetötet werden müssten. Mitten in den Weiden finden wir Knochen und Pferdeschädel, ohne Einschusslöcher. Auch diese Pferde wurden ihrem Schicksal überlassen. Das Einschläfern von kranken und verletzten Pferden ist nicht Teil der südamerikanischen Kultur.
Biomega verstösst gegen die uruguayischen Tierschutzgesetze. In einer Petition, die von internationalen NGOs unterstützt wird, fordern wir den uruguayischen Präsidenten Luis Lacalle Pou auf, die PMSG-Produktion in Uruguay zu verbieten.