09. April 2023

Einsatz Kanada: Pferde-Mastanlage des Schlachthofes Bouvry

Kein Unterstand weit und breit.

Stark übergewichtige Pferde & matschiger Boden.

Stute mit überlangen Hufen, die stark lahmt.

Vernachlässigte Hufe verursachen Schmerzen.

Wir kontrollieren die Mastanlage des Schlachthofes Bouvry in Alberta regelmässig seit 2012. Hier werden Pferde sechs Monate lang gemästet. Bei jedem Kontrollbesuch haben wir grobe Tierschutzverstösse festgestellt. Im April 2023 sind wir erneut vor Ort, gemeinsam mit unserem US-Partner Animals‘ Angels, um zu prüfen, ob sich die Situation für die Pferde verbessert hat.

Die einzige Veränderung, die wir feststellen, ist, dass viel weniger Pferde hier sind als in Vergangenheit. Viele Pferche sind leer, aber andere sind überfüllt. Wir dokumentieren die üblichen Tierschutzprobleme: fehlender Witterungsschutz, matschige Böden, Überfütterung und stark übergewichtige Pferde, fehlende Hufpflege, keine medizinische Hilfe für verletzte und kranke Pferde. Unter anderem sehen wir mehrere Pferde, die offensichtlich an Hufrehe leiden, einer sehr schmerzhaften Entzündung der Hufe. Sie müssten dringend medizinisch behandelt werden. Schon allein aus Tierschutzgründen sind bei der Therapie einer Hufrehe immer entzündungshemmende Schmerzmittel, wie z.B. Phenylbutazon, einzusetzen. Phenylbutazon ist jedoch für Pferde, die zur Schlachtung bestimmt sind, verboten. Sie werden hier offensichtlich sich selbst überlassen.

Wie bei jedem Kontrollbesuch finden wir tote Pferde im Mastbetrieb. Wir sehen auch wieder neugeborene Fohlen. Eines davon zeigt keine Lebenszeichen.

Wir werden die Europäische Kommission über unsere Beobachtungen informieren und weiterhin auf einen Importstopp für Pferdefleisch aus Qualproduktion drängen.