EU-Untersuchungsausschuss Tiertransporte (ANIT) kritisiert Qualtransporte, will sie aber nicht verbieten
Nach 18 Monaten Ermittlungen zu Tiertransporten, fand am 2. Dezember die Abstimmung zum Untersuchungsbericht des ANIT-Ausschusses statt. Man ist sich einig in der Kritik: Bei Transporten werden die Tiere durch EU-Recht nicht ausreichend geschützt. Vor allem bei Drittlandexporten und dem Transport von Jungtieren wurden die EU-Mitgliedstaaten durch die Kommission nicht sanktioniert. Bis heute wurden keine Vertragsverletzungsverfahren gegen diverse Mitgliedstaaten eingeleitet. Der Untersuchungsausschuss fordert jetzt von der Kommission sich für höhere Strafen, schärfere Kontrollen und strengere Zulassungsbedingungen für Tiertransporte einzusetzen. Ein Schritt nach vorne, der jedoch nicht ausreicht. «Es geht nicht darum, die Tiere bei tage- bis wochenlang andauernden Transporten besser zu schützen, sondern ihnen diese Quälereien gar nicht erst zuzumuten», kommentiert unsere Projektleiterin, Iris Baumgärtner, den Abschlussbericht des ANIT-Komitees.
Letztendlich stimmten nur die GRÜNEN und die Linken Mitglieder des Ausschusses für ein Transportverbot von Kälbern und trächtigen Rindern im letzten Drittel. Mitglieder der übrigen Parteien wählten das «Weiter so!». Auch das Verbot von Tiertransporten über 8 Stunden wurde abgelehnt. Und das obwohl bereits in der aktuellen EU-Tierschutztransportverordnung steht, dass Langstreckentransporte aus Tierschutzgründen auf ein Mindestmass begrenzt werden sollen.
Im Januar 2022 folgt die nächste Abstimmung im Europaparlament. Gemeinsam mit weiteren Tierschutzorganisationen werden wir den Druck auf die Politiker oben halten. Für eine Stimme für den Tierschutz und kein «Weiter so» von Qualtransporten!