Frankreich - Spanien | Autobahn | Tiertransporte
Am frühen Morgen folgen wir dem Kälbertransporter auf der Autobahn A9, als die Fahrer bei Nîmes anhalten. Sie sagen, dass die Temperatur im Transporter 6°C beträgt. Wir überprüfen den Zustand der Tiere mit Hilfe einer Taschenlampe. Die meisten liegen erschöpft am Boden. Der Anhänger mit den jüngeren Kälbern sieht überfüllt aus und die Tiere treten aufeinander. Einige Kälber husten und andere sind mit Exkrementen bedeckt. Die älteren Tiere in der Zugmaschine sehen besser aus und haben auch mehr Platz zum Liegen. Um 05:50 fährt der Transporter über die spanische Grenze, auf der Autobahn AP/7 in Richtung Girona. Vor der Ankunft machen die Fahrer nochmals einen kurzen Stopp, um die Tiere zu kontrollieren. Sie erklären uns, dass die Tränkevorrichtungen im Transporter Metallnippel sind, die durch Druck betätigt werden. Wir wissen, dass diese Tränken für nicht abgesetzte Kälber ungeeignet sind und sie mit Eimern mit verformbaren Saugern manuell getränkt werden müssten. Um 07:50 kommen wir beim Bestimmungsort an, einer Sammelstelle in Vic, Barcelona. Es vergeht eine ganze Stunde, bis die Tiere endlich entladen werden, weil zwei weitere Transporter hier ebenfalls nicht abgesetzte Kälber entladen. Alle Kälber aus Litauen gehen selbstständig aus dem Transporter, aber sie sehen verwirrt und müde aus. Wir beobachten, dass im Stall Kälber an einer leeren Tränke lecken. Sie müssen alle erschöpft und sehr durstig sein nach dem 22-stündigen Transport. Im Entladebereich sehen wir ein totes Kalb mit rumänischer Ohrmarke. Wir werden bei der EU-Kommission eine Beschwerde einreichen mit dem Ziel, Langstreckentransporte nicht abgesetzter Kälber zu beenden.