08. Mai 2020

Gemeinsamer Brief: Stopp für Tierexporte aus Europa nach Libyen

Rinder werden im spanischen Hafen Cartagena für den Export nach Libyen auf das Transportschiff Captain Badr verladen.

In einem gemeinsamen Brief mit anderen Tierschutzorganisationen fordern die Animal Welfare Foundation (AWF) und der Tierschutzbund Zürich (TSB) die EU-Kommission auf, Tierexporte nach Libyen umgehend zu stoppen. Seit 2014 herrscht dort Bürgerkrieg. AWF und TSB setzen sich für einen Stopp für Langstreckentransporten lebender Tiere ein. Wer Tiere in Kriegsgebiete exportiert, gefährdet ihr Leben doppelt: während des Transports und im Kriegsgebiet.

Laut neuesten Angaben der UN verschlimmert sich die Situation in Libyen drastisch. Auch Tiere, die per Schiff in Libyen ankommen, werden der Gefahr von Terroranschlägen, Raketenbeschuss und Kriegstreiben ausgesetzt. Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass inzwischen chemische Waffen eingesetzt werden, die die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Durch die Corona-Maßnahmen verschlimmert sich die Situation für die Tiere weiter. Einige Tiertransportschiffe dürfen erst nach einer 14-tägiger Quarantäne vor der Küste Libyens anlegen und die Tiere entladen.

Laut Artikel 13 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union tragen die EU und ihre Mitgliedsstaaten "bei der Festlegung und Durchführung in der Politik in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Binnenmarkt […]  den Erfordernissen des Wohlergehens der Tiere als fühlende Wesen in vollem Umfang Rechnung". Auf dieser Grundlage fordern wir die EU-Kommission auf, den Export lebender europäischer Tiere nach Libyen sofort zu stoppen!

Hier geht es zum gemeinsamen Brief