18. August 2020

Gerechtigkeit für Kälber: Exporteur verliert Gerichtsverfahren gegen Veterinäramt Trier-Saarburg

Foto: Ein junges Kälbchen aus Deutschland auf einem Langstreckentransport in Frankreich.

Kälbertransport aus Süddeutschland wurden trotz Transportverbot in Baden-Württemberg in Trier-Saarburg abgefertigt. (Bildquelle: ARD)

Im Dezember vergangenen Jahres, deckten unsere Einsatzteams erneut einen Skandal beim Transport junger Milchkälber aus Deutschland auf. Unsere Einsatzleiterin, Iris Baumgärtner, berichtet:

«Wir wollten wissen, was mit den jungen Kälbern aus Baden-Württemberg und Bayern passiert und sind zwei Tiertransportern aus Süddeutschland bis zu einer Sammelstelle nach Tier gefolgt. Dort gab es einen kurzen Stopp. Versorgt mit Milch oder Milchaustauschern wurden die hungrigen Jungtiere dort allerdings nicht. Der Transport ging sofort weiter bis zu einer zweiten Sammelstelle in Frankreich. Für die Kälber ist das ein riesiger Umweg von über 300 km. Erklären konnten wir uns das damals nicht. Heute wissen wir, dank weiter Kontrolleinsätze und der Überprüfung von Transportpapieren, dass der Exporteur damit den tatsächlichen Bestimmungsort der Kälber in Spanien verschleiern wollte.

Nach Spanien hätten die Kälber wegen eines vorübergehenden Transportverbots in Baden-Württemberg gar nicht transportiert werden dürfen. Nachdem wir das Veterinäramt Trier-Saarburg im Dezember 2019 mit unseren Rechercheergebnisse konfrontierten, wurden dort keine Kälbertransporte mehr genehmigt. Der Kälber-Exporteur wollte die Entscheidung nicht akzeptieren und verklagte das Veterinäramt Trier-Saarburg. Zum Glück hat das Verwaltungsgericht Tier jetzt im August die Klage, dank unserer eindeutigen Beweise, abgewiesen! Wir sind froh, dass wir diesen unnötigen Umwegtransporten junger Kälber über Trier-Saarburg endgültig einen Riegel vorschieben konnten.»

Der Fall Trier-Saarburg in der Film-Reportage: 
Tiertransporte gnadenlos