Höchste Zeit für Hochseeschutz – auch bei Tierexporten per Schiff
Auf twitter verkündete EU-Präsidentin Ursula von der Leyen: „Wir haben es geschafft! [Das neue Hochseeabkommen wird] das Meer über nationale Zuständigkeiten hinaus schützen“. Durch das Abkommen sollen 30 % der Weltmeere zu Schutzgebieten erklärt werden. Doch welchen Einfluss wird das auf die Verschmutzung der Meere durch Tiertransportschiffe haben?
Längst ist bekannt, dass die Tierindustrie bei Exporten per Schiff tausende Liter Gülle und tote Tiere im Meer entsorgt. Darüber hinaus werden Tiertransportschiffe mithilfe von giftigen Chemikalien gereinigt, die im Meer landen. Unter diesen Voraussetzungen will die Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten Tierexporte per Schiff weiter erlauben. Auf Kosten der Tiere und der Umwelt. Bereits in den 70er-Jahren unterzeichnete die EU das Barcelona Abkommen zum Schutz des Mittelmeers. Würden sich die EU-Länder an das Barcelona-Abkommen halten, dürften die alten Tiertransportfrachter in der Europäischen Union keine Tiere mehr laden. Doch die EU-Kommission stellt sich blind und taub, wenn es um ein Verbot von Lebendtierexporten per Schiff geht. Zu wichtig sind die wirtschaftlichen Profite. Zu unwichtig sind Tier- und Umweltschutz für die europäischen Handel.
Wir sind gespannt auf die Ausarbeitung des Hochseeabkommens und hoffen, dass sich die EU an die neuen internationalen Standards halten wird. Auch wenn sie heute nicht imstande ist, sich an ihre eigenen Spielregeln zu halten.