Konflikt um Tiertransporte spaltet Europa: Brief an Bundesminister Cem Özdemir
Seit mehr als einem Jahrzehnt sind unsere Teams im Einsatz für die Tiere auf den Transporten. Lange hat sich niemand für ihr Leid interessiert. Fast zehn Jahre später haben wir es geschafft, Tiertransporte ganz oben auf die Agenda der Politik zu setzen.
Nächsten Montag, am 30. Januar, kommen die EU-Agrarminister in Brüssel zusammen, um vor dem Hintergrund einer neuen Tierschutztransportverordnung über die Zukunft von Tiertransporten zu diskutieren. Ein Ende für Lebendtiertransporte in Drittstaaten ist in Sicht. Unsere Hoffnung war gross, als Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vergangenes Jahr zusammen mit der sog. Vught-Allianz (DE, NL, BE, LUX, DK) ein Ende für Qualtransporte in Länder ausserhalb der EU forderte. Daraufhin schloss sich in den vergangenen Monaten eine harte Front weiterer Mitgliedstaaten (FR, PL, RO, LT, LV, GR, IE) zusammen, um den Exportstopp zu verhindern. Sie fordern ein „weiter so“ für quälerische Drittlandexporte. Die zahllosen Missstände und Tierschutzprobleme werden unter den Teppich gekehrt. Man will sich bemühen, den Tierschutz zu verbessern. Tiertransporte zu stoppen sei allerdings „unwirtschaftlich“ und nicht „profitabel“, so die Allianz der Exportbefürworter.
Scheitern wir jetzt, landen weiterhin Millionen Tiere auf Qualtransporten und werden in Drittstaaten unter teils grausamen Bedingungen geschlachtet. In einem gemeinsamen Brief mit befreundeten Tierschutzorganisationen, stärken wir Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Rücken und fordern ihn auf, sich weiterhin für die Tiere auf den Transporten stark zu machen.