Ostereinsatz: Mitglieder des EU-Parlaments begleiten uns bei Tiertransportkontrollen in Italien
«Also, wenn ihr mir sagt, dass das noch die ziemlich guten Bedingungen sind, dann möchte ich nicht wissen, wie die schlechten Bedingungen sind», sagt Tilly Metz, Europaabgeordnete der Grünen. Doch, sie möchte es wissen, sogar ganz genau. Mit ihren Fraktionskollegen Caroline Roose und Thomas Waitz fährt sie mit unseren Teams zu Tiertransportkontrollen nach Italien.
Es gelingt uns, drei Lämmertransporter aus Polen, Kroatien und Rumänien von der Polizei stoppen zu lassen. Was diese Transporter von denen, die wir in den letzten 10 Jahren kontrolliert haben diesmal unterschied: in keinem waren tote oder sterbende Tiere. Aber alle sonstigen Verstösse sind wie immer. Sie sind Teil eines nicht funktionierenden und ausreichend kontrollierten Transportsystems:
Die häufigsten Verstösse:
- Tränken:
Transporter für die Tierart "Schweine" werden für Lämmertransporte genutzt. Schweine brauchen Nippeltränken. Schafe und abgesetzte Lämmer brauchen Tröge, eine Wasseroberfläche, um trinken zu können. Die Folge: Die Lämmer bekommen nichts zu trinken. - Überladung:
Bis zu 800 Tiere auf vier Ladeebenen. Kein Platz zum hinlegen. Permanenter Stress durch Tiere, die übereinander klettern. - Stehhöhe:
Der Abstand zwischen Boden und Decke auf den einzelnen Ladeebenen ist zu gering. Die Tiere können nicht aufrecht stehen. - Ungeeignete Fahrzeuge:
Spalten zwischen Boden und Seitenwand, ungeeignete Abteilungsabtrennungen, scharfe Kanten und hervorstehende Eisenbeschläge verursachen immer wieder Verletzungen. - Überschreitung der erlaubten Transportzeit:
Viele Strecken sind innerhalb der gesetzlich erlaubten Transportzeit von 29 Stunden nicht machbar, werden aber dennoch genehmigt. Die Lämmer müssten nach 14 Stunden eine Stunde Pause bekommen und getränkt werden. Das ist technisch nicht möglich. Und für die Fahrer nicht machbar, bis zu 800 Tiere in dieser knappen Zeit zu versorgen.
All das ist bekannt. Noch sind die Profiteure stärker als die Vorgaben der Tierschutztransportverordnung. Wir kämpfen dafür, dass das ein Ende hat.
Vielen Dank an die Abgeordneten des Europaparlaments Tilly Metz, Caroline Roose und Thomas Waitz, die unsere Einsatzteams in Italien begleitet haben und an unsere Unterstützer in Italien Animal Equality Italien und ENPA.