Pferdefleischimporte aus Australien: Offener Brief an BLV und Bundesrat
Seit Jahren belegen wir mit umfassenden Recherchen, dass auch die Schweizer Behörden beim Thema Pferdefleisch aus Qualproduktion ihrer Verantwortung nicht nachkommen.
Wir haben den Schweizer Bundesrat und das schweizerische Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wiederholt über die unhaltbaren Zustände hinsichtlich Tier- und Verbraucherschutz (Konsumenten in der Schweiz) informiert. Worüber 2013 als «Pferdefleischskandal» erstmals breit in den Medien berichtet wurde, schreibt sich bis heute fort, ohne dass der Bundesrat und das BLV eingreifen. Aktuell im Fall von Pferdefleisch aus Qualproduktion und unklarer Herkunft in Australien und Argentinien.
Die abweisende Antwort von Thomas Jemmi, stv. Direktor BLV, auf die konkrete Forderung des TSB Zürich, den Import des Pferdefleisches aus Australien solange zu suspendieren, bis die Verbraucherrisiken und Tierschutzprobleme behoben sind, zeigt die fehlende Bereitschaft des BLV, seinem Auftrag zum Schutz der Verbraucher und Tiere gerecht zu werden. Das BLV delegiert die Verantwortung an die Importeure, die seit 2013 ergebnislos versprechen, die Missstände in ihren Partnerschlachthöfen in Übersee in den Griff zu bekommen.
Wir haben uns deshalb entschlossen, diesen «schleichenden Skandal» in diesem Brief (s.u.) öffentlich zu machen.
Wir fordern die Schweizer Behörden erneut und eindringlich dazu auf, den Import von Pferdefleischaus Drittländern solange zu suspendieren, bis alle geltenden Anforderungen der EU und Schweiz erfüllt werden, was in Australien und Argentinien nicht der Fall ist. Die Tierschutzstandards der EU gelten zurzeit nur für die Schlachtung, sollten aber künftig auch auf Transporte und Pferde-Sammelstellen ausgeweitet werden.