18. März 2016

Polen - Italien | Autobahn | Tiertransporte Lämmer

Ein Lamm hat ein Bein zwischen dem Boden und der Wand eingeklemmt, was eine hohe Verletzungsgefahr darstellt.

Ein durstiges Lamm leckt und beisst eine Stange des Anhängers.

Dieses Lamm hat keine Ahnung, wie die Tränkenippel funktionieren, und versucht verzweifelt zu trinken.

Durstige Lämmer lecken an den Wänden und unternehmen keinerlei Versuche, den Tränkenippel zu benutzen.

Viele Lämmer blöken laut.

Das TSB|AWF Team zeigt den Tieren, wie die Trinknippel funktionieren.

Die Lämmer auf der obersten Ebene haben grosse Schwierigkeiten, die Trinknippel zu erreichen.

Wir begleiten einen Langstreckentransport von Lämmern von einer Auktion in Südpolen bis zum Schlachthof in Italien. Der Transporter ist auf vier Ebenen mit insgesamt 700 Lämmern beladen. Die Kopffreiheit der Tiere ist stark eingeschränkt und mehrere der etwas grösseren Lämmer berühren mit den Köpfen die Decke. Die Tiere sind unterschiedlicher Körpergrösse und unterschiedlichen Alters. Wir gehen davon aus, dass zumindest einige von ihnen noch nicht abgesetzt sind und noch mit Milch ernährt werden. Während der Fahrpausen sehen wir, wie durstige Tiere an Wänden und Stangen des Fahrzeugs lecken. Die Lämmer blöken laut und ununterbrochen. Während der Pausen schalten die Fahrer das Wasser an, aber die Lämmer haben keine Ahnung, wie sie die Metalltrinknippel bedienen sollen. Ausserdem haben die Tiere auf der obersten Ladeebene aufgrund fehlerhafter Konstruktion grosse Schwierigkeiten, die Trinknippel überhaupt zu erreichen. Das Transportfahrzeug ist offensichtlich für den Transport von Lämmern völlig ungeeignet. Zusätzlich zu den ungeeigneten Tränkevorrichtungen birgt das Fahrzeug ein hohes Verletzungsrisiko. Wir entdecken drei Tiere, deren Beine zwischen dem Boden und der Aussenwand eingeklemmt sind.
Einige wenige Lämmer, vor allem etwas ältere Tiere mit längeren Hörnern, finden während des Transports heraus, wie die Trinknippel funktionieren. Die meisten Lämmer jedoch unternehmen keinerlei Versuche, die Tränkevorrichtungen zu benutzen, andere versuchen es zwar, aber ohne Erfolg. Wir zeigen den Tieren, wie die Trinknippel funktionieren, aber sie verstehen es nicht und lecken das Wasser auf, das heruntertropft.
Als wir am nächsten Tag beim Schlachthof in der Nähe von Perugia ankommen, sind die Tiere seit mehr als 25 Stunden im Transporter und viele haben die ganze Zeit nicht getrunken. Sie sind über eine Strecke von 1‘500 km transportiert worden. Die maximal zulässige Transportzeit für junge Lämmer, die noch nicht abgesetzt sind, beträgt gemäss EU Tiertransportverordnung 19 Stunden.