31. Mai 2016

Polen | Monatsbericht Mai | Region Swietokrzyskie | Farm Animal Service - Mobile Klinik

Noch immer ist unser Schmied Michal nicht voll einsatzbereit und muss seinen Armbruch auskurieren. Dennoch ist unser Team im Einsatz und fährt diesen Monat auf 14 Höfe, um dort Pferde, Kühe und Hunde zu behandeln. Unser zweiter Schmied Bogdan korrigiert die Hufe von 24 Pferden und die Klauen von drei Kühen. Ausserdem müssen die Zähne einer älteren Stute gemacht werden.

Auch diesen Monat sind wieder zwei Pferdepatienten dabei mit Hufrehe, einer weitverbreiteten Krankheit in Polen. Zum einen wird Hufrehe meist bei Mastpferden für die Schlachtung durch Fettleibigkeit ausgelöst. Zum anderen bei Arbeitspferden, die im Winter nicht eingesetzt werden und trotzdem zu viel Kraftfutter bekommen. Beide Ursachen sind Teil unserer Beratung, in der wir den Pferdehaltern erklären, eiweissreiche Nahrung zu reduzieren oder darauf zu verzichten und stattdessen mehr Heu zu füttern.

Unser Team wir auf einen Hof gerufen, wo eine Kuh nichtmehr stehen kann. Bogdan untersucht die Kuh und findet einen riesigen Abszess in einer Klaue. Er öffnet den Abszess und versorgt die Wunde. Schon kurz danach ist die Kuh nahezu schmerzfrei und steht auf.

Es ist leider schon Routine, dass unser Team jeden Monat irgendwo einen Hof entdeckt, auf dem Tiere qualvoll gehalten werden. Diese Höfe kommen ab dem Moment in unsere intensive Beobachtung und Kontroll-, und Beratungsroutine. Leider sind oft keine schnellen Lösungen (Futterorganisation, Boxenbau oder Weidegang, Hundehütte oder Halfter) möglich. So auf einer Farm mit zwei alten Bauern, älter als 80 Jahre, mit sechs Kühen in einer alten Scheune, zwei Hunden in baufälligen Verschlägen und einem alten Hengst mit völlig verwachsenen Hufen. Der alte Bauer setzt den Hengst noch zur Feldarbeit ein, um Gras für die Kühe zu ernten. Auch wenn die Tiere nicht schlecht aussehen, ihre Lebensumstände sind nicht akzeptabel und müssen dringend verbessert werden. Wieder ein Projekt für unser Team, dass viel Zeit braucht.