22. März 2018

Polen | Tschechien | Slowakei | Ungarn | Slowenien | Italien | Transporte der Osterlämmer

Es sind noch gut zwei Wochen bis zum Osterfest und wir zählen täglich ca. 10 Transporter auf dem Weg nach Italien, jeder beladen mit 650 Lämmern und mehr.  

Genau wie in den letzten zwei Jahren folgen unsere Teams Transporten aus der Region Banska in Polen. In diesem Jahr ist es anders. Nachdem unsere Anwälte Beschwerde eingelegt haben gegen die Transporteure, gegen den polnischen Exporteur und die Veterinärbehörde, müssen die Lämmer nicht auf Langstreckentransporte von über 28 Stunden und es sind viel weniger Lämmer  geladen pro LKW.  Unser Teams folgen zwei Transporten aus der Region Podhale,  um die Ankündigung der Veterinärbehörde zu überprüfen. Tatsächlich werden die Lämmer jeweils nur über 4,5 Stunden in zwei Schlachthöfe in der Slowakei transportiert. Ein Erfolg, müssen die Lämmer wenigstens nicht noch über viele Stunden vor der Schlachtung leiden.

Zur gleichen Zeit ist ein weiteres Team in der Nähe der ungarisch/slowenischen Grenze unterwegs. Eisige Schneeböen sorgen für schwierige Strassenverhältnisse. Es sind nur wenige LKW unterwegs in der Nacht, die Lämmer werden trotzdem transportiert. Unser Team kontrolliert in der Nacht von Sonntag auf Montag drei Transporter mit ungarischen und rumänischen Lämmern. Das Szenario, das sich uns bietet, ist immer dasselbe, mal schlimm, mal sehr schlimm. In den Transportern sind auf vier Etagen hunderte wolliger, schreiender Lämmer zusammengepfercht, die rund 28 Stunden ohne Versorgung transportiert werden. Ein Transporter aus Rumänien hat unfassbare 850 Lämmer geladen. Sie stehen seit Stunden, es gibt keinen Platz zum Liegen. Wer müde wird und sich hinlegt riskiert von den Leidensgenossen erdrückt zu werden. Wir folgen diesem Transporter über 20 Stunden durch die verschneiten Berge Sloweniens bis zum Schlachthof in Acquapendente, unweit von Rom. Während des gesamten Transportes wurden die Lämmer nicht versorgt, Tränkenippel sind nicht erreichbar und das ist auch nicht vorgesehen. Bei der Anzahl der Tiere ist das überhaupt nicht möglich. In Arezzo gelingt es unserem Team mit Unterstützung unserer italienischen Anwälte den Transporter durch die Polizei stoppen zu lassen. Drei Amtstierärtze werden zur Kontrolle hinzugezogen. Nach drei Stunden und einem Bussgeld von 2.800 Euro setzt der Transporter seine Fahrt zum Schlachthof fort. Diesen Lämmern konnten wir nicht helfen, aber wir werden Strafanzeige gegen die Transportfirma, den rumänischen Amtstierarzt und den Schlachthof erstatten. Ein Team von Animal Equality, das uns unterstützte bei der Kontrolle in Italien, wird für die Veröffentlichung unseres Filmmaterials sorgen und die Verbraucher in Italien auf das Leiden der Osterlämmer aufmerksam machen. Während ein Team nach Hause fährt, bereitet sich das zweite Team auf einen weiteren Lämmereinsatz in dieser Woche vor.