Polen | Wachock | Corona-Pandemie: Hilfe für Tiere in Not
Polen wurde stark von der COVID-19-Pandemie getroffen. Überall fehlt es an Geldern und Ressourcen. Das wirkt sich auch auf die Tiere aus, die in Heiligkreuz leben. Der Regierungsbezirk zählt zu den ärmsten in Polen und dort ist unser Team regelmässig im Einsatz für "Nutz"iere. Im Dezember beschlossen wir, dass wir uns während der Corona-Pandemie, auch um hilfsbedürftige Hunde und Katzen in der Region zu kümmern werden. Bis zum Frühling werden unsere Teams hilfsbedürftige Tiere mit Futter und medizinischer Versorgung unterstützen.
Unser erster Fall ist ein Hund, der zwei Brüdern gehört. Beide wurden zu einer dreiwöchigen Haftstrafe verurteilt und können sich nicht um den Hund kümmern. Deshalb macht sich unser Team auf den Weg zu dem Haus der inhaftierten Brüder. Dort angekommen, entdecken wir den abgemagerten Hund, der an eine heruntergekommene Hundehütte angekettet ist. Sein Name ist Bioly. Die Brüder liessen ihn ohne Decke oder Einstreu zurück. Die Hundehütte ist nass und kalt. Das Dach ist kaputt. Neben Bioly entdecken wir weitere Tiere im Garten. Es sind unzählige, hungrige Katzen.
Zuerst versorgen wir die Tiere mit Futter. Bioly ist so ausgehungert, dass er sein Essen nicht bei sich behalten kann und sofort alles erbricht. Wir rufen einen Tierarzt, der Bioly untersucht und ihm Antibiotika verschreibt. Wir entwurmen ihn und verabreichen ihm ein Flohmittel. Wir besorgen ein neues Halsband für ihn und reparieren das Dach der Hundehütte. Zusätzlich füttern wir die Hütte mit Stroh aus, damit Bioly nicht mehr frieren muss. Unsere Kollegin Anna kocht ab sofort jeden Tag eine Mahlzeit für Bioly, bis seine Besitzer aus dem Gefängnis entlassen werden. Daneben bekommt er auch eine Spezialnahrung für unterernährte Hunde. Uns fällt es nicht immer leicht, nach Bioly zu schauen. Er ist oft aggressiv und lässt Menschen nicht gerne in seine Nähe. Nach der Entlassung der Brüder, wird unser Team versuchen, ihnen den richtigen Umgang mit Bioly beizubringen.
Als nächstes werden wir versuchen, einige der Katzen zu einzufangen und sie für die Kastration in die Tierklinik zu bringen. Das ist wichtig, denn eine unkontrollierte Vermehrung führt häufig zu Tierleid. Das Einfangen der Katzen wird jedoch keine leichte Aufgabe für unser Team werden. Die Katzen sind nicht an Menschen gewöhnt und deshalb sehr wild.