Tierexporte in Drittstaaten: Offener Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir
Ab Juli will Cem Özdemir die Veterinärbescheinigungen für „Zucht“exporte lebender Rinder, Schafe und Ziegen in Drittstaaten zurückziehen. Wir begrüssen sein Engagement für die Tiere auf diesen Qualtransporten. Doch wir haben Fragen. Fragen, die wir ihm in einem gemeinsamen Brief mit weiteren Tierschutzorganisationen stellen:
- Führt das Zurückziehen von Veterinärbescheinigungen zu einer nennenswerten Verringerung von Drittlandexporten?
Wir befürchten, dass sein Engagement nicht dazu führen wird, dass weniger Tiere auf Qualtransporten landen. Beispielsweise bleiben Veterinärbescheinigungen auf EU-Ebene weiterhin gültig. Dazu gehören Handelspartner wie die Türkei und Usbekistan. Quälerische Langstreckentransporte in diese uns weitere Drittstaaten gehen weiter.
- Warum fordert der Bundesminister kein nationales Exportverbot lebender Tiere in Drittstaaten?
Durch eine nationale Rechtsverordnung könnten quälerische Drittlandexporte aus Deutschland massiv reduziert und vielleicht sogar beendet werden. Verschiedene juristische Gutachten belegen, dass ein solches Drittlandexportverbot rechtlich möglich ist.
Wir erwarten von einem Grünen Bundeslandwirtschaftsminister mehr als nur symbolisches Engagement für die Tiere und sind gespannt auf seine Antworten.