21. April 2023

Tiertransporteinsatz in Polen: Nachtkontrollen mit der Behörde für Schwerlastverkehr (ITD)

Ein Lkw aus Irland transportiert 47 nicht entwöhnte Kälber zu viel. Ausserdem ist die Deckenhöhe für die Tiere zu niedrig.

Deutsche Tiere auf einem Lkw aus den Niederlanden.

Unser Team kontrolliert zusammen mit der polnischen ITD einen Lkw beladen mit dänischen Ferkeln.

Unzureichende Einstreu führt zur Ansammlung von Wasser auf dem Boden. Es besteht Rutschgefahr.

Ungeeignete Trennwand mit zu großen Abständen zwischen den Stäben. Sie stellt eine Verletzungsgefahr für kleine Ferkel dar.

Unser Einsatzteam unterstützt erneut die polnische Schwerlastkontrollbehörde (ITD) bei Tiertransportkontrollen. Dieses Mal arbeiten wir durch die Nacht. In nur acht Stunden inspizieren wir sieben Lkws (einer ist leer). Darunter drei internationale Tiertransporter, die Ferkel zur Mast von Dänemark nach Polen transportieren. Alle sind mit ungeeigneten Trennwänden ausgestattet, die ein Verletzungsrisiko für die Tiere darstellen. In einem Lkw ist fast keine Einstreu vorhanden. Wasser tropft bereits aus dem Fahrzeug. Eine weitere Gefahrenquelle, da die Tiere beim Transport auf dem nassen Boden ausrutschen und sich verletzen können.  

Als nächstes kontrollieren wir drei Kälbertransporte. Zwei kommen aus den Niederlanden und einer aus Irland. Zwischen den niederländischen Tieren entdecken wir auch deutsche und luxemburgische Kälber. Die irischen Kälber sind müde. Es ist bereits ihr vierter Transporttag. Auch wenn sie schon zweimal angehalten haben, um sich auszuruhen, sind Langstreckentransport für so junge Tiere eine Qual. Einige Kälber sind erst 4 Wochen alt. Das bedeutet, dass sie noch nicht von der Muttermilch entwöhnt sind. Bei der weiteren Kontrolle stellen wir schwerwiegende Verstösse fest. Das Tränkesystem ist nicht auf nicht abgesetzte Kälber ausgelegt, die Deckenhöhe ist zu niedrig und die Beladedichte ist zu hoch. Der Lkw hat 47 Tiere zu viel geladen.

Die ITD-Inspektoren leiten Verfahren für Geldstrafen gegen die Tiertransporteure ein, die gegen die EU-Tierschutztransportverordnung verstossen. Auch das Veterinäramt wird über die Einsatzergebnisse informiert.