Tierwelt über Blutfarmen auf Island
"Die Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation sowie der Tierschutzbund Zürich recherchierten seit 2019 zu Blutfarmen in Island. In diesen Blutfarmen wird trächtigen Stuten Blut abgenommen, um daraus das Fruchtbarkeitshormon PMSG zu gewinnen. Dieses wird in Schweinezuchtbetrieben eingesetzt, um die Trächtigkeiten, Geburten und letztlich Schlachttermine industriell zu takten. Ein 2021 veröffentlichter Dokfilm zeigte, wie rund 5000 Isländerstuten unter den Blutentnahmen leiden müssen. Der Film, der dieses bisher im Verborgenen stattfindende, unethische und tierschutzwidrige Geschäft aufdeckte, warf international hohe Wellen und sorgte für Empörung. Eine öffentliche Umfrage der isländischen Bevölkerung bestätigt, dass 66 Prozent gegen die Gewinnung von PMSG in Blutfarmen sind. Nun hat sich das Reportageteam nochmals auf die Reise gemacht, um in einer Folgerecherche zu überprüfen, was sich seit 2021 verändert hat. In diesem zweiten Dokumentarfilm kommen Experten aus Politik, Wirtschaft, Tourismusbranche, Veterinärwesen wie auch Juristen und Schweinezüchter zu Wort. Sie alle sehen die Gewinnung und den Einsatz des PMSG-Hormons äusserst kritisch. Viele der 2021 gezeigten Farmen werden wieder aufgesucht, um zu überprüfen, ob sie noch in Betrieb sind und wie die dortigen Verhältnisse für die Pferde aussehen. Es wird deutlich, dass sich bislang nichts für die Stuten und ihre Fohlen verbessert hat. Und dennoch ermöglicht die isländische Regierung dem Pharmaunternehmen Isteka und rund 90 Blutfarmen mithilfe einer neuen Verordnung, mindestens drei weitere Jahre im Blutgeschäft zu bleiben."