23. Juni 2016

Türkei | Grenze Kapikule | Tiertransporte | Tag 1

Durstige Bullen lecken an Wänden und Gitterstangen.

Ein Schlachtbulle aus Ungarn hat den langen Transport nicht überlebt.

Ein durstiger Bulle trinkt aus Verzweiflung Gülle.

Wir treffen uns am Flughafen in Istanbul mit einem Team unserer holländischen Partnerorganisation Eyes on Animals und fahren gemeinsam nach Kapikule an der bulgarisch-türkischen Grenze. Eine Woche lang werden wir hier Transporter kontrollieren, die Tiere aus der EU in die Türkei bringen. Während wir auf der Autobahn Richtung Norden fahren, zählen wir auf der Gegenfahrbahn 22 Tiertransporter, die alle von der Grenze kommen und deren Bestimmungsorte Mast- und Milchbetriebe oder Schlachthöfe in der Türkei sind.

Auf einem Parkplatz nahe der Grenze stehen sechs Tiertransporter, die auf ihre Zollpapiere warten. Auf einem polnischen LKW mit Schlachtbullen aus Ungarn finden wir einen toten Bullen. Der Kadaver ist aufgedunsen und riecht bereits stark nach Verwesung. Auf diesem und einem zweiten polnischen LKW, der ebenfalls Schlachtbullen aus Ungarn transportiert, lecken die durstigen Tiere an Wänden und Gitterstangen. Einige Bullen trinken in ihrer Verzweiflung die braune Flüssigkeit, die sich auf dem Boden gesammelt hat – ihr eigener Kot und Urin. Beide polnischen Transporter sind völlig verdreckt und überladen.