SWR "Zur Sache! Rheinland-Pfalz": Illegale Tiertransporte aus dem Südwesten
Wie kann es sein, dass deutsche Tiere im Libanon geschlachtet werden, obwohl Deutschland sich damit rühmt, keine "Schlacht"tiere in außereuropäische Länder zu exportieren? Gemeinsam mit dem Journalist Edgar Verheyen, haben wir die Transportwege deutscher Kälber in den Libanon aufgedeckt. Das SWR-Politikmagazin "Zur Sache! Rheinland-Pfalz" berichtete am 22.10.2020, um 20.15 Uhr über unsere Recherchen.
Die Ergebnisse unserer Tiertransportkontrollen beweisen, dass deutsche Kälber bereits ab dem zarten Alter von 14 Tagen von deutschen Milchbetrieben abgeholt und zu Sammelstellen im Westen Deutschlands gebracht werden. Dort werden sie in Gruppen eingeteilt, bevor sie zur nächsten Sammelstelle in Belgien oder in den Niederlanden transportiert werden. Dann geht es für viele Kälber, über einen dritten Zwischenstopp in Frankreich, weiter bis nach Spanien. Dort werden die jungen Tiere acht bis zehn Monate lang gemästet, bevor sie direkt in Spanien geschlachtet, oder weiter in Drittländer exportiert werden. In den spanischen Häfen Tarragona und Cartagena werden die Tiere auf Schiffe verladen und gelangen so in den Mittleren Osten.
Unsere Partnerorganisation, Animals International, war vor Ort im Libanon. In einem Schlachthof entdeckten sie zwei Bullen aus Deutschland und dokumentierten die grausame Schlachtung der Tiere fast 4.000 km entfernt von ihren Geburtsorten in der Eifel und dem baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis.
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