20. Juli 2020

Tiertransporte gnadenlos - eine Reportage von Edgar Verheyen | ARD: "Die Story im Ersten"

Begleitet von dem Journalisten Edgar Verheyen, recherchiert unser Team die langen Transportwege junger Milchkälber von Deutschland bis in die Mast nach Spanien und stellt Nachforschungen im Exporthafen Tarragona zu Tiertransporten per Schiff an. Der TV-Beitrag wurde am Montag, den 20. Juli 2020 um 23 Uhr in der ARD-Sendung "Die Story" ausgestrahlt. Jetzt ist der Beitrag in der ARD-Mediathek verfügbar: 

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Hintergrund: 

Kälber müssen lange Umwege über Sammelstellen in Deutschland, Belgien, Frankreich und Spanien zurücklegen, bis sie in den Kälbermastanlagen im Norden Spaniens ankommen. Häufig bleiben sie dabei für bis zu 30 Stunden ohne altersgerechte Nahrung (Milch).

In Mastanlagen in Spanien werden die Kälber mehrere Monate gemästet und anschließend über die EU-Exporthäfen Cartagena und Tarragona in aussereuropäische Länder verschifft.

Die Nachfrage nach lebenden Tieren für die Schlachtung  in Ägypten, dem Libanon, in Libyen, Israel, Syrien und in den Maghreb-Staaten ist groß. Für die Mehrheit der Tiere bedeutet dies tagelange Transporte unter oftmals katastrophalen Bedingungen. Früher oder später werden die Tiere in den genannten Ländern geschächtet, d.h. betäubungslos geschlachtet. Die Methoden zur Fixierung der Tiere sind oft jenseits der Vorstellungskraft und weit entfernt von EU-Tierschutzgesetzen bei der Schlachtung.

Unsere Teams waren in den vergangenen Jahren auf mehreren Tiertransportschiffen im Einsatz. Meistens waren es umgebaute Autofähren, die im Durchschnitt 35 Jahre alt waren und für Tiertransporte nicht geeignet sind: Verletzungsgefahren, steile Rampen, niedrige Deckenhöhe, unzureichende Ventilation und weitere Tierschutzrisiken.

Bei einer Überfahrt von Kroatien nach Ägypten mit 1.800 Rindern, dokumentieren wir, wie kranke Tiere nicht behandelt werden und tote Tiere einfach über Bord geworfen und im Mittelmeer entsorgt werden - ein klarer Verstoss gegen die Konvention zum Schutz der Meere vor Verschmutzung durch Schiffe (MARPOL). Diese Konvention wird seit Jahrzehnten von der Tiertransportbranche ignoriert, die jährlich unzähliger toter Tiere im Mittelmeer entledigt. Ihre toten Körper werden auch an den Mittelmeerstränden angespült. 

Alleine bei unserem Einsatz vom 19.-22.06. in Tarragona beobachtet unser Team, gemeinsam mit dem Fernsehteam, die Beladung mehrerer Tiertransportschiffe im Hafen von Tarragona.  

Medienberichterstattung zur Dokumentation: 

Web.de 

Yahoo.de 

Focus Online 

NordBuzz

Elite Magazin

Kurier