Ungarn, Slowenien, Italien | Kontrolle von Lämmertransporten in Italien
Knapp zwei Wochen vor Weihnachten sind wir mit drei Teams, unterstützt von der italienischen Tierschutzorganisation ENPA, in Ungarn, Slowenien und Italien unterwegs, um Transporte mit Lämmern zu kontrollieren. Kurz vor Weihnachten importiert Italien jährlich mehr als 100 000 Lämmer. Viele kommen aus Rumänien und Ungarn und werden zu einem Schlachthof in Acquapendente in der Toskana transportiert. Wir beobachten seit 2016, dass dieser Schlachthof Tiere annimmt, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen transportiert werden, und haben bereits zahlreiche Beschwerden geschrieben. Unser Ziel ist es nun, die Lämmertransporte von den italienischen Behörden kontrollieren zu lassen. Dies gelingt. Vier der fünf kontrollierten Transporter verstoßen gegen die europäische Tiertransportverordnung EG 1/2005 und die Polizei verhängt Bußgelder in Höhe von insgesamt ca. 20 000 Euro.
Alle LKWs haben zu viele Tiere geladen, so dass sich viele Tiere während der meist über 20-stündigen Fahrt nicht hinlegen und ausruhen können; zahlreiche Tiere können nicht einmal aufrecht stehen und stoßen an die Decke. In einem LKW fehlt die Einstreu völlig und die Lämmer stehen in ihren eigenen Exkrementen, können sich nur ins Nasse legen und zittern bei Außentemperaturen von unter null Grad. Ein Lamm liegt völlig erschöpft am Boden und kommt nicht mehr auf die Beine. Aufgrund der festgestellten Gesetzesverstöße werden wir mit Hilfe unserer italienischen Anwälte den Druck auf die beteiligten Transporteure, die verantwortlichen Veterinäre und den Schlachthof in Acquapendente erhöhen.