15. Dezember 2016

Uruguay | Canelones | Schlachthof Clay | Pferdefleischimport

Sammelstelle Clay: kein Schatten für die Pferde vorhanden.

Schlachthof Clay: eins der beiden Pferde ohne Ohrmarke (links).

Als wir bei der Sammelstelle des Schlachthofes Clay ankommen, stellen wir sofort fest, dass noch immer kein Witterungsschutz vorhanden ist. Die ehemaligen Unterstände sind nicht repariert worden, obwohl der Monat Dezember zu den heissesten des Jahres gehört. Die Pferde werden in Paddocks ohne jeglichen Schatten gehalten; es sind auch keine Bäume vorhanden. Viele Tiere sind abgemagert, mit sichtbaren Rippen und Hüftknochen.

Beim Schlachthof bemerken wir eine Gruppe von etwa zehn Pferden in einem kleinen, offenen Pferch, der neben einer grösseren, überdachten Wartebucht steht. Der Betonboden ist rutschig und wir sehen, dass ein Pferd ausrutscht und sich noch kurz vor dem Sturz fängt. Obgleich diese Tiere wohl noch am gleichen Tag geschlachtet werden, ist es unannehmbar, sie in einem Betonpferch ohne Schatten an einem heissen Sommertag zu halten. Die Temperatur beträgt heute 28°C. In der Wartebucht sehen wir weitere Pferde stehen.

Bei genauerem Hingucken bemerken wir, dass zwei Pferde im nicht überdachten Bereich keine Ohrmarken tragen. Dies ist ein Verstoss gegen uruguayisches Gesetz, das den Amtstierärzten an den Schlachthöfen vorschreibt, keine Pferde anzunehmen, die nicht mit Ohrmarken gekennzeichnet sind. Diese Pferde müssen vor der Schlachtung eine Quarantäne einhalten und 40 Tage an einer registrierten Sammelstelle verbleiben.