14. August 2016

Uruguay | Lascano | Langstrecken-Pferderennen | Pferdefleischimport

Nach 50 km bricht die Stute “Pico Blanco” zusammen.

Der Stute wird eine Infusion verabreicht und Wasser über den Körper geschüttet.

Langstrecken-Pferderennen werden in Uruguay “Raid” genannt. Die Distanz beträgt meist zwischen 60 und 115 km. Da es für die Gewinner ein Preisgeld gibt, wird aus den Pferden das meiste herausgeholt. Es kommt immer wieder vor, dass Pferde aus Erschöpfung zusammenbrechen oder dass sie stolpern und stürzen. Einige Pferde, die sich bei solchen Rennen verletzen, werden an die Pferdeschlachthöfe verkauft, die alle EU-zugelassen sind. Unter dem Aspekt der Lebensmittelsicherheit ist dies sehr bedenklich, denn “Raid”-Pferde bekommen bei fast jedem Rennen Medikamente verabreicht. Dies ist vermutlich auch der Grund, weshalb es in Uruguay per Gesetz verboten ist, Sportpferde für den menschlichen Verzehr zu schlachten, wobei „Raid“-Pferde ausdrücklich in das Verbot eingeschlossen werden. Doch dieses Gesetz wird offensichtlich nicht befolgt. Wir haben von mehreren Pferdebesitzern erfahren, dass sie verletzte „Raid“-Pferde an die Schlachthöfe Sarel und Clay verkauft haben.

Das heutige Pferderennen erstreckt sich über eine Distanz von 60 km. Wir folgen den Pferden im Auto und bemerken, dass das Pferd mit der Startnummer 20 völlig erschöpft ist, aber zum Weiterrennen gezwungen wird. Die Stute heisst Pico Blanco. Nach etwa 50 km hält sie an und beginnt, am ganzen Körper zu zittern. Sie torkelt, schliesslich versagen ihre zitternden Beine und sie bricht zusammen. Pico Blanco bleibt am Boden liegen, ihr Körper zuckt. Leute giessen aus Eimern Wasser über ihren Körper und ihr wird eine intravenöse Infusion verabreicht. Später kann Pico Blanco wieder aufstehen, doch ihre Beine zittern noch immer. Sie wird auf einen Anhänger verladen, aber leider erfahren wir nichts über ihr Schicksal.