Uruguay | Lavalleja - Minas | Rodeo | Pferdefleischimport
Heute besuchen wir ein weiteres Rodeo, in Uruguay allgemein als “Jineteada” bezeichnet. Auch hier werden die Pferde mit verbundenen Augen an einen Pfosten gebunden und verbleiben so bis zum Start. Sie sind sehr verängstigt. Ein Pferd bricht zusammen und ein weiteres sogar zweimal, als sie versuchen, sich vom Pfosten loszureissen. Wenn das Rodeo startet und dem Pferd die Augenbinde abgenommen wird, wird es vom Reiter stark mit den Sporen in die Flanken getreten, während ein anderer Gaucho das Tier mit einer Peitsche schlägt, damit es anfängt zu buckeln. Wir beobachten ein Pferd, das in Panik in die Zuschauermenge rennt, nachdem es den Reiter abgeworfen hat.
Die Pferche sind überfüllt und man kann Rangkämpfe beobachten. Wir entdecken ein Pferd mit blutenden Kratzern an der ganzen Seite und einem tiefen Schnitt in der Flanke, der wohl von den Sporen herrührt. Ein weiteres Pferd befindet sich in einem erbärmlichen Zustand, es ist ganz abgezehrt und hat blutige Wunden im Gesicht, an der Hüfte und den Bein. Später beobachten wir, wie diese schwache Stute im überfüllten Pferch zusammenbricht und unter dem Zaun eingeklemmt wird. Rodeo-Mitarbeiter zerren sie an der Mähne, an Beinen und Schweif heraus. Nach einer Weile gelingt es ihr, ausserhalb des Pferchs wieder auf die Beine zu kommen.
Wir sprechen mit zwei Rodeo-Mitarbeitern, die uns berichten, dass einige Rodeo-Pferde in die Schlachthöfe Clay oder Sarel verbracht werden, wenn sie alt sind, aber auch bei einem Beinbruch oder wenn sie keine gute Schau abgeben. Einer der Angestellten sagt, dass zwei von acht Jungpferden an den Schlachthof verkauft werden, weil sie für das Rodeo nicht geeignet sind. Wenn sie die Selektion nicht passieren, können sie weder als Reit- noch als Arbeitspferde verwendet werden, weil sie nicht zugeritten sind und den Menschen misstrauen, und kommen deswegen zum Schlachthof.
Pferde, die in “Jineteadas” auftreten, werden bei diesen Veranstaltungen schwer gequält. Wenn sie verletzt werden, sind sie oft transportunfähig und müssten gleich an Ort und Stelle notgetötet werden statt dem Schlachthof verkauft.