07. Juni 2016

Uruguay | Maldonado | Blutfarm “Las Marquesas”

Nur die Reitpferde werden gegen die Kälte geschützt.

Diese Stute mit stark geschwollenem Hinterbein würde tierärztliche Versorgung benötigen.

Eine dünne Stute hat eine Verletzung am linken Hüfthöcker.

Wir fahren in der Nacht zur Estancia “Las Marquesas”. Die Temperatur liegt nachts um die null Grad Celsius und es windet heftig. Trotz der rauen Witterungsbedingungen gibt es für die Pferde keinen Unterstand. Auf den meisten Weiden wachsen nur Büsche oder kleine Bäume, welche den Tieren keinen ausreichenden natürlichen Witterungsschutz vor kaltem Wind und Regen bieten. Ein paar wenige Pferde tragen eine Art Kälteschutz aus leeren Reis- und Sojasäcken. Später finden wir heraus, dass dies die Reitpferde der Angestellten sind, die offensichtlich eine Sonderbehandlung erhalten. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Stuten, die durch die Blutentnahme geschwächt sind, unter der Kälte leiden.

In der näheren Umgebung der Estancia zählen wir ca. 40 Stuten und ein paar Hengste, aber in den ausgedehnten Eukalyptuswäldern sind vermutlich noch viel mehr Pferde. Viele Stuten sind dünn und sehen schwach aus, einige sind offensichtlich trächtig. Ihr körperlicher Zustand hängt vermutlich stark davon ab, wie lange sie schon für die Produktion von Blutserum ausgebeutet wurden. Wir entdecken auch mehrere Pferde mit Verletzungen. Eine Stute hat ein stark angeschwollenes Hinterbein und ist lahm. Sie müsste dringend tierärztlich versorgt werden. Zwei andere Stuten haben Verletzungen an den Vorderbeinen. Etwas weiter entfernt sehen wir eine dünne Stute mit einer ziemlich grossen Wunde am linken Hüfthöcker.