Uruguay | Totoral del Sauce | Schlachthof Clay | Pferdefleischimport
Wir kommen um 9 Uhr beim Schlachthof Clay an. Nicht weit entfernt vom Schlachthofgebäude befindet sich Clays Sammelstelle für „Schlacht“pferde. Wir stellen fest, dass einige Pferche überhaupt keinen Witterungsschutz bieten. Andere Pferche haben einen dürftigen Unterstand, der aus hölzernen Pfosten und einem schwarzen Tuch besteht. Das Tuch ist grösstenteils abgefallen, weshalb die meisten Tiere keinen Schutz vor Sonne und Regen haben. Wir bemerken, dass einige Pferde keine Ohrmarken tragen, obwohl sie bei der Ankunft bei der Sammelstelle eine solche erhalten müssten. Da sie keine Ohrmarken tragen, ist es sehr fragwürdig, ob sie die nötigen Papiere haben, welche die Ohrmarkennummer beinhalten müssten. Wir entdecken einen Wallach ohne Ohrmarke, der stark abgemagert ist und sich in einem schlechten Zustand befindet. Er sieht sehr schwach aus und die Art, wie er sich bewegt, deutet darauf hin, dass er Schmerzen hat. Ausserdem sehen wir mehrere dünne Pferde, deren Hüfthöcker und Rippen deutlich zu sehen sind.
Um 14 Uhr kommt ein Pferdetransporter beim Schlachthof an und fährt zur Entladerampe. Das Fahrzeug sieht alt und heruntergekommen aus. Es ist über 30°C heiss, aber der offene Anhänger bietet keinen Schutz vor der prallen Sonne. Die Pferde sind eng zusammengepfercht. Wir sehen keine Ohrmarken und es ist deshalb fraglich, weshalb die Pferde beim Schlachthof entladen werden und nicht bei der Sammelstelle, wo es auch eine Rampe gibt. Nur Pferde mit Ohrmarken dürfen in Uruguay geschlachtet werden.