USA | New Holland - Pennsylvania | Pferdeauktion | Pferdefleischimport
Wir kommen morgens um 8:40 bei der wöchentlich stattfindenden Pferdeauktion in New Holland an. Als wir das Stallgebäude betreten, bemerken wir sofort eine völlig geschwächte, festliegende Stute. Sie ist am Futtertrog festgebunden und der viel zu kurze Strick zieht ihren Kopf nach oben. Die Stute ist stark abgemagert und ihre Hüfthöcker und Wirbelsäule sind deutlich zu sehen. Leute haben sich um sie versammelt und machen sich gnadenlos über ihren schlechten Zustand lustig. Mehrere Personen treten die Stute mit den Füssen und versuchen sie so zum Aufstehen zu bewegen. Schliesslich kommen einige Auktionsmitarbeiter und schaffen es, sie auf die Beine zu bringen. Kurz darauf wird ein zweites, ebenso abgemagertes Pferd in den Stall geführt. Beide Pferde werden sogleich von den Auktionsmitarbeitern nach draussen gebracht und dort erschossen. Später erfahren wir vom Auktionsveterinär, dass er weiss, wer der Besitzer dieser Pferde ist, ihn aber nicht anzeigen wird – was sehr enttäuschend ist.
Im grossen Aussengehege entdecken wir ein Kaltblutpferd, das auf beiden Augen blind ist, sowie ein Pferd mit einer Kopfverletzung, die es sich vermutlich beim Transport zugezogen hat. Beide Pferde werden später vom Auktionsveterinär von der Versteigerung ausgeschlossen, was wir sehr begrüssen. Jedoch ist wichtig zu erwähnen, dass es in den USA per Gesetz verboten ist, blinde Pferde zu transportieren, und das eine Pferd deshalb gar nicht zur Auktion hätte gebracht werden dürfen.
Die Versteigerung der Pferde beginnt um 10:20. Heute werden etwa 70 Pferde verkauft. Viele sind für die Schlachthändler zu teuer und werden von Privatleuten ersteigert. Schlachthändler Brian Moore kauft zwölf Pferde und Bruce Rotz ersteigert sechs.