27. Mai 2016

USA | Shipshewana - Indiana | Pferdeauktion | Pferdefleischimport

Die Kutschpferde stehen in der prallen Sonne.

Ein Pferd mit stark vernachlässigten, überlangen Hufen.

Die Gehege mit den Schlachtpferden sind völlig überfüllt.

Eines der vielen Pferde, die an die Schlachthändler verkauft werden.

Unser Team kommt morgens um 10:30 bei der wöchentlich stattfindenden Pferdeauktion in Shipshewana an. Wir kontrollieren diese Auktion seit 2009 und haben sie mehrfach wegen Tierquälerei angezeigt. Heute wollen wir beobachten, ob es Verbesserungen im Umgang mit den Tieren gibt.

Es ist ein heisser, sonniger Tag. Hinter dem Auktionsgebäude sind Kutschpferde von Amischen angebunden. Sie stehen auf dem heissen Betonboden, ohne Schatten oder Wasser. Im Stall finden wir ganz hinten einen vernachlässigten Belgischen Kaltblut-Wallach mit überlangen Hufen, der allein in einem Pferch steht. Weder ihm noch den Schlachtpferden in den überfüllten Gehegen steht Wasser zur Verfügung. Zahlreiche Gehege sind leer, es gibt also keinen Grund, die Tiere so eng in nur vier Gehegen zusammenzupferchen. Die Pferde sind unruhig, manche schlagen aus und beissen einander. Wir entdecken ein dünnes Hengstfohlen, dessen Hüfthöcker und Rippen deutlich zu sehen sind. Es hält seinen Kopf gesenkt.

Die Versteigerung beginnt um 11:40 und die wenigen Ponys und Reitpferde werden zuerst verkauft. Anschliessend werden die Schlachtpferde aus den vier Gehegen zusammen in einer grossen Gruppe in einen Pferch nahe beim Auktionsring getrieben. Die Pferde sind nun extrem aufgeregt und erneut beobachten wir, dass sie einander beissen und treten. Wir entdecken ein braunes Pferd, dessen rechtes Hinterbein stark angeschwollen ist. Die Schlachtpferde werden einzeln in den Auktionsring getrieben und sehr schnell verkauft. Mehrere Schlachthändler sind anwesend, darunter auch Jeron Gold aus Michigan, der jeden Monat hunderte von Pferden zum Schlachthof Viande Richelieu in Québec transportiert.