11. Mai 2021

Verwaltungsgericht Oldenburg genehmigt Qualtransport von 270 tragenden Rindern nach Marokko

Rinder aus Deutschland bei einem Drittlandexport.

Vergangene Woche stoppte das niedersächsische Landwirtschaftsministerium per Erlass einen Tiertransport von 270 tragenden Rindern nach Marokko.

Es bestünden Zweifel an der Einhaltung von Tierschutzmindeststandards in Marokko, kommentierte das Ministerium den Entscheid. Insbesondere bei der betäubungslosen Schlachtung. Dieser werden auch sogenannte „Zucht“rinder früher oder später in Marokko ausgesetzt. 

Heute kippte das Verwaltungsgericht Oldenburg den Erlass von Ministerin Otte-Kinast. Der Transport der 270 tragenden Rinder darf trotz massiver Tierschutzbedenken durchgeführt werden. Die Ministerin bedauert die Entscheidung des Gerichts in einer Pressemitteilung. Otte-Kinast appelliert jetzt an den Bund "Wir brauchen ein bundesweites Verbot der Beförderung von Tieren in Drittstaaten, in denen die Einhaltung des Tierschutzes nicht gewährleistet ist – je zügiger, desto besser".  

War der Erlass politisches Kalkül von Ministerin Otte-Kinast? Auch der Versuch des baden-württembergischen Landwirtschaftsminister Hauk, Kälbertransporte nach Spanien zu stoppen, wurde abgelehnt. Die Verantwortung für die Tiere wird an den Bund abgeschoben. Von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner bis heute nur Lippenbekenntnisse. Dabei könnte sie quälerische Tiertransporte in Drittländer deutschlandweit stoppen. Das belegte kürzlich auch ein juristisches Gutachten des Landes NRW.

Wir fordern Bund und Länder auf, endlich Verantwortung für die Tiere auf Drittlandexporten zu übernehmen. Stopp Qualtransporte. 

Zur Pressemitteilung des Ministeriums 

Zum Gutachten