Island: Schluss mit dem Blutgeschäft
Die Zahlen sprechen eine klare, eine brutale Sprache: 119 Blutfarmen, über 5.300 Blutstuten, über 5.000 Fohlen für die Schlachthöfe. Einziger Grund ist die Gewinnung des Blutproduktes PMSG. Ein Hormon, das aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen wird. Warum? Weil dieses Hormon ein Booster ist in der industriellen Tierzucht. Setzt man es bei Muttersauen ein, werden sie schneller und alle gleichzeitig trächtig. Sie bringen ihre Ferkel nahezu gleichzeitig zur Welt. Für die fleischproduzierende Schweineindustrie werden so alle Arbeitsschritte getaktet: künstliche Befruchtung, Geburt, Mast und Schlachtung.
Für die PMSG-Produktion will Island die Produktionskapazitäten auf bis zu 20.000 Blutstuten erweitern. Das bedeutet in Zahlen: Bis zu 20.000 "Schlacht"fohlen als Nebenprodukt. Bis zu 30 % aller Islandpferde wären dann Blutstuten. Ein Weidebedarf so gross wie dreimal die Fläche der Hauptstadt Reykjavik.
Dabei gibt es alternative, synthetische Produkte und zootechnische Massnahmen, um die Brunst bei Muttersauen auszulösen. Und es gibt die beste Lösung: Schluss mit der quälenden Massenproduktion von Ferkeln. Denn dieses Geschäft hat nur ein Ziel, massenweise billiges Schweinefleisch zu produzieren. Auf Kosten der Ferkel und der Muttersauen. Auf Kosten der Pferde in Island.
Wir wollen, dass das Qualhormon PMSG nicht mehr produziert und eingesetzt wird. Ein erster Schritt ist: Die Öffentlichkeit muss davon erfahren und Druck auf die isländische Regierung aufbauen. Helfen Sie uns dabei mit Ihrer Stimme.
Update August 2022: Nach heftiger öffentlicher Diskussion und gestützt auf den Untersuchungsbericht einer Arbeitsgruppe hat die isländische Agrarministerin im August 2022 eine neue Verordnung erlassen. Unter diesem Deckmantel dürfen die Blutentnahmen bis 2025 weiterlaufen. Die neue Verordnung sieht keine erheblichen Tierschutzverbesserungen vor. Man darf Stuten weiterhin fünf Liter Blut pro Woche und insgesamt 40 Liter Blut pro Saison entnehmen. Die Blutfarmer brauchen keine offizielle Genehmigung für diese Aktivität. Erst nach drei Jahren will das Agrarministerium eine finale Entscheidung über die Zukunft der PMSG-Gewinnung in Island treffen. Der Untersuchungsbericht hält fest, dass vor allem ein möglicher Imageschaden Islands ein Grund sein könnte, um die Blutentnahmen künftig zu verbieten. Unterstützen Sie uns und zeigen Sie Island mit Ihrer Stimme, dass Tierschutz wichtiger ist als der Profit eines Pharmaunternehmens. Gemeinsam können wir die PMSG-Produktion beenden.
Teilen Sie unseren Film zur Recherche. Informieren Sie so viele Menschen wie möglich über das Qualhormon PMSG.
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Laden Sie Ihre Freund*innen, Bekannten und Kolleg*innen dazu ein, mit uns ein Ende der Blutfarmen zu fordern:
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"Ich fordere ein Ende der PMSG-Produktion in Island". Bitte leiten Sie meine Stimme weiter an die isländische Regierung.