Tiertransporte

EU-Tiertransporte

Tiertransporte in der Europäischen Union

Täglich werden Millionen sogenannter Nutztiere in der EU zur Zucht, Mast und Schlachtung transportiert.  Um die Standards beim Tiertransport einheitlich zu regeln, gilt seit 2007 die Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates zum Schutz von Tieren beim Transport. Sie ist in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union gesetzlich bindend, aber der kleinste, gemeinsame Nenner, auf den sich die Mitgliedstaaten einigen konnten.

Das vorgeschriebene Platzangebot ist zu gering und die erlaubte Transportdauer zu lang. Jungtiere dürfen bis zu 18 Stunden, Schweine und Pferde bis zu 24 Stunden und Rinder bis zu 28 Stunden lang transportiert werden, sofern sie danach für eine Ruhepause von 24 Stunden entladen werden.

Probleme bei Tiertransporten innerhalb der Europäischen Union

Die Verordnung (EG) Nr. 1/2005 sieht kein generelles Verbot tage- und wochenlanger Tiertransporte vor. Die Ruhe – und Transportintervalle dürfen unendlich lange fortgesetzt werden, sodass Tiere über viele tausend Kilometer und durch verschiedene Klimazonen transportiert werden.

Die geringen gesetzlichen Anforderungen werden häufig noch missachtet. Tiere leiden besonders unter

  • Hitze- und Kältestress,
  • unzureichend Platz um in natürlicher Haltung zu stehen, sich hinlegen zu können,
  • mangelndem Wasser- und Futterangebot um ihren Bedarf decken zu können.

Die Umsetzung der gesetzlichen Anforderungen und die Sanktionierung von Verstößen ist in den Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich. Dadurch entstehen „Schlupflöcher“, die genutzt werden um strikte Maßnahmen zu umgehen. Das beginnt bereits bei der Zulassung von Transportfahrzeugen, setzt sich fort bei der Genehmigung tierquälerischer Transportbedingungen. Tiertransporte sind ein Geschäft, in das immer mehr Firmen ohne jegliche Erfahrung mit Tieren einsteigen: eine Spirale nach unten.

Was wir tun

Wir arbeiten seit Jahren am Thema Langzeittransporte von Tieren und konzentrieren uns vor allem auf die Schwerpunktbereiche Tiertransporte in Drittländer und Transporte von Jungtieren.

Wir führen in verschiedenen Mitgliedstaaten Schulungen für Polizei und Amtstierärzte durch, um die Qualität und Quantität der Tiertransportkontrollen zu erhöhen.  

Wir setzen uns gemeinsam mit unserem europäischen Dachverband Eurogroup for Animals dafür ein, die langen Transporte von Tieren zu stoppen.

 

Weitere Informationen

Dossier: 
Evidence of serious and systematic infringements of Regulation (EC) No 1/2005 (2011-2020)

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